Der kleine große Zweifelsinn

Der kleine große Zweifelsinn

 

Es meldet sich der Zweifel an,

er ist ganz klein, ihm ist ganz bang.

Er fragt recht mutig nach dem Sinn,

ob er soll schwinden auf immer dahin.

 

Der Sinn entgegnet ihm sehr sanft

und nimmt ihn behutsam an die Hand.

Sagt danke, dass du zwischenan

mein Sinnen stellst in 2. Rang.

Wenn du nicht wärst, wer wär‘ ich dann,

mit dir da fängt das Wachstum an.

 

Darin kann ich mich doch erst finden,

die Sorgen benennen und mich winden.

Zu walten, schalten und mit Acht,

die Ängste erkennen, auch in der Nacht.

 

Denn mit der Angst vor Grenzen zu stehen

hilfst du mir sicher hindurchzugehen.

Leuchtest an die dunklen Ecken,

vor denen musst du dich nicht verstecken.

 

Deswegen, kleiner großer Zweifel,

sei dir sicher, hast du Angst,

der Sinn wird warten ohne Bang.

Denn ohne dich, wer wär‘ ich dann,

mit Zweifeln erst fängt Wachstum an.

 

Den Weg, den leuchtest du dann aus,

und ich der Sinn, geb‘ dir Applaus.

Wenn du dann mal erwachsen bist,

voll Sinnen und mit Zuversicht,

von da an nenn‘ ich dich Verstand.

Geb‘ dir mit diesem and’ren Namen,

das Recht für dich, mit der Liebe zu baden.

 

Manchmal fragt sie nämlich gern,

wenn ich befinde mich in der Fern‘,

nach einem guten Bademeister,

der ihr erklärt die bösen Geister.

 

Und sind wir mal des Reisens müd‘,

lassen wir nach dem Gemüt,

mit Sinn und Verstand

uns nieder, in die größte Hand.

 

Die wird uns dann zur Liebe tragen,

in der wir dann für immer baden.

 

Zum Ziel, da fliegen wir dann hin,

die Liebe ruft nicht nach dem Sinn.